Postfordistische Guerrilla

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Artikel-Nr: 7180
 

gruppe demontage [Autor*in]
Vom Mythos nationaler Befreiung
292 Seiten, Unrast Verlag

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DE-ÖKO-039 GfRS

"Die gruppe demontage legt [...] ein Buch vor, das sich detailliert mit Geschichte und Gegenwart der internationalen Solidarität auseinandersetzt. Ihr Versuch der Kategorisierung nationaler Befreiungsbewegungen [...] birgt die Möglichkeit, neue Perspektiven einer kritischen Solidarität zu entwickeln."
Gottfried Oy, express

Ausgehend von der Feststellung, dass sich seit Anfang der 80er Jahre gravierende ökonomische Verschiebungen von der nationalen zur internationalen Ebene bemerkbar machen (Stichwort: Globalisierung), fragen die Autor*innen der Gruppe Demontage nach den veränderten Perspektiven und den neuen politischen Spielräumen von Befreiungsbewegungen in Europa und im Trikont. An den Beispielen ETA, PKK, IRA, EZLN und der korsischen FLNC werden die verschiedenen politischen Konzepte von Nation, Befreiung und Sozialismus analysiert und hinsichtlich einer kritischen Solidarität unter die Lupe genommen.

Rezension Südwind
Nach dem Abschluss der Friedensverträge in Nordirland und dem Waffenstillstand der ETA im Baskenland scheint in den letzten Konfliktzonen Westeuropas, wie schon Ende der achtziger Jahre in Zentralamerika, der bewaffnete Kampf bald der Vergangenheit anzugehören. Für die Hamburger Gruppe Demontage eine Folge der veränderten Rahmenbedingungen für nationale Befreiungsbewegungen im Postfordismus, die sie in dem vorliegenden Buch untersuchen.
Im ersten Kapitel werden die ökonomischen Umstrukturierungen durch die Brille der Regulationstheorie analysiert und das Dilemma der Befreiungsbewegungen benannt. Wollen sie ihr Land fit für den Weltmarkt machen, wie die korsische FLNC, die mittlerweile eine Freihandelszone für die Mittelmeerinsel anstrebt? Oder orientieren sie sich wie die mexikanische EZLN an einem antistaatlichen Kampf?
Den Zapatistas gehört die Sympathie der Autoren, auch wenn sie von Kritik ebensowenig verschont bleiben wie die algerische FLN, die baskische ETA, die irische IRA oder die kurdische PKK. Die Öcalan-Gruppe fällt mit ihrem völkischen Nationbegriff beim Emanzipations-TÜV glatt durch. Solidarität mit den von Repression bedrohten Kurden und Kurdinnen ist für die Autoren nur ohne positiven Bezug auf die PKK vorstellbar.
Die "Demonteure" legen das Konzept eines linken Kosmopolitismus dar, das sich von Bezügen auf Staat und Nation emanzipiert und die nationalistischen Fallstricke des "Traditionsinternationalismus" meidet.